Frühling und Sommer tauschten 2011 die Plätze. Nach einem warmen Frühling folgte ein recht kühler und vor allem sehr trockener Sommer. Die frühe Hitze und der spätere Trockenstress führten zu einer heterogenen Reifung der Trauben. Denis Dubourdieu, der 2016 verstorbene Professor der Önologie an der Universität Bordeaux, hatte einmal den Begriff «Harlekin-Trauben» geprägt. Womit er die verschiedenen Reifegrade bei Beeren derselben Traube meinte, von unreif bis überreif. Das Sortieren des gelesenen Traubenmaterials wird deshalb besonders wichtig. Wie 2011. Mit einem Jahrgang mit Rotweinen mit niedrigerem Alkoholgehalt und höheren Säurewerten. Mit nicht immer ganz reifen Tanninen, die auch zehn Jahre später noch immer sehr präsent sind.

Das durchschnittliche Qualitätsniveau reicht also nicht an die vorderen Jahrgänge 2009 und 2010 heran: Vor allem bei den kleineren Crus machen sich die Schwierigkeiten des Jahrgangs bemerkbar. Gleichwohl finden sich viele gute Weine, die sich jetzt in einer schönen Trinkphase befinden und sicher noch weitere 10 bis 15 Jahre Vergnügen bereiten werden.

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