In einem langen Flanellrock, wie es sich in der viktorianischen Zeit für eine Dame gehörte, bezwang die Britin Lucy Walker mit 34 als erste Frau das Matterhorn. Vor genau 150 Jahren, am 22. Juli 1871. In Begleitung einer Schweizer Bergführerlegende, des acht Jahre älteren Melchior Anderegg. Eines «Pioniers und Gentleman der Alpen», wie ihn Natascha Knecht in ihrem Buch über dessen Leben beschreibt. Zwischen Lucy Walker aus Liverpool und Melchior Anderegg, Vater von zwölf Kindern, entstand eine lebenslange Freundschaft. Walker, die regelmässig ins Hochgebirge stieg, unternahm ihre Touren auf andere Viertausender ausschliesslich mit Melchior Anderegg. Dieser führte Lucy Walker auch als erste Frau auf den Gipfel des Eigers. Gemäss historischen Quellen soll die vermögende Lucy Walker auf Bergtouren ausschliesslich Champagner getrunken und Biskuitkuchen verzehrt haben, wohl auch, als ihr mit der Erstbesteigung des Matterhorns ein Glanzstück des Frauenalpinismus gelang. Wie in Hollywood der «Walk of Fame», erinnert in Zermatt an der Bahnhofstrasse im Dorfzentrum ein «Walk of Climb» mit Bronzetafeln an die Erstbesteiger des Matterhorns. Mit einer Plakette geehrt wird dort auch Lucy Walker. Das Hotel «Monte Rosa» erlangte als Stammquartier der Bergsteiger weltweite Bekanntheit. Von hier brach auch Lucy Walker am 22. Juli 1871 zum Matterhorn auf.
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