Präzision ohne Purismus kann man nennen, was hier in die typisch klaren Flaschen gefüllt wird. Im Falle des neuen 2014er Rosé bedeutet dies: eine Dosage von 8 Gramm, keinerlei malolaktische Fermentation, etwas mehr als die Hälfte Pinot noir und etwas weniger Chardonnay. Die Präzison drückt sich aber auch in den genau elaborierten Anteilen an holzgereiften Grundweinen aus: Beim 2014er Rosé waren es 19 Prozent, die für jene Würze zuständig sind, welche Frucht- und Hefenoten schon in der Nase ergänzt, beim 2002er Rosé nur 5 Prozent. Kein Zufall, sondern exaktes Austarieren. Klar, die etwa 30 Jahre alten Weinberge, die für den Cristal herangezogen werden, tun ein Übriges; die extralange Hefelagerung beim Vinothèque-Cristal, der hauseigenen Reserve, fügt noch einen Hauch Schmelz hinzu. Elf Jahre «sur lattes» durften die 2002er Reserveweine altern, standen dann weitere fünf Jahre kopfüber, bevor sie degorgiert und anschliessend nochmals vier Jahre ausruhen konnten.
No Comment