Das Jahr 1936 gilt als besonderer Meilenstein in der Ge­schichte des Châteauneuf­-du-­Pape: Damals, vor 84 Jahren, erhielt das Gebiet als erste Weinregion Frankreichs eine offizielle Herkunftsbezeichnung zugesprochen, den Titel einer Appellation d’Origine Contrôlée (AOC). Damit wurde im Châteauneuf­-du-­Pape schon früh geregelt, welche Bedin­gungen ein Wein aus der Region erfüllen, welche Eigen­schaften er aufweisen muss, um tatsächlich den Namen Châteauneuf­-du-­Pape auf dem Etikett tragen zu dürfen. Massgeblich beeinflusst hat diese Entwicklung Baron Pierre Le Roy de Boiseaumarié, eine Winzerlegende im Château­neuf-­du-­Pape, der tatkräftig an der Entwicklung des AOC­ Systems mitwirkte. Bereits im Jahr 1923 war unter seiner Obhut ein Verband gegründet worden, der die Herkunft Châteauneuf­-du-­Pape schützen sollte. Dass es seit 1937 eine einheitliche, mit Wappen verzierte Châteauneuf-­du-­Pape­ Flasche gibt, ist ebenso mit sein Verdienst.

Seit 1937 existiert die, mit einem Wappen verzierte Châteauneuf-du-Pape-Flasche – ein Markenzeichen weltweit.

13 unterschiedliche Traubensorten sind bei der Vini­fizierung von Châteauneuf erlaubt: Grenache ist die wich­tigste Sorte, dann Syrah, Mourvèdre, Cinsault, Clairette, Vaccarèse, Bourboulenc, Roussanne, Counoise, Muscar­din, Picpoul, Terret Picardan und Terret noir. Zudem gibt es eine Ertragsbeschränkung, nämlich 35 Hektoliter pro Hektare. Wobei der Durchschnittsertrag in den fünf Ge­meindegebieten Châteauneuf­-du-­Pape (1706 ha), Courthé­zon (663 ha), Bédarrides (353 ha), Sorgue (128 ha) und Orange (381 ha) noch geringer ist, nämlich 30 Hektoliter pro Hektare.

SHORT FACTS
CHÂTEAUNEUF- DU-PAP
E

REBFLÄCHE 3160 ha
WINZER 330
PRODUKTION 95000 hl jährlich FLASCHEN 12,5 Millionen ROTWEIN 93% BIOLOGISCHERANBAU 780ha, um 25 % (ganz Frankreich: 8,4 %)
EXPORT 76%
EXPORTLÄNDER
Schweiz und Belgien (je 8 %) sowie Deutschland (11%) sind die traditionsreichen Märkte, Grossbritannen (25%) und die USA (16%) die grössten Abnehmer

SHORT FACTS
CHÂTEAUNEUF-GESCHICHTE

NAME Châteauneuf-­du-­Pape als Weinbezeichnung taucht im Lauf des 19. Jahr­ hunderts auf, Wein aus der Gegend ist unter dem Namen Vin d’Avignon be­kannt. Im 14. Jahrhundert wird auch von Châteauneuf­ Calcernier gesprochen, wegen der vielen Kalköfen in der Gegend
MISE EN BOUTEILLE AU CHÂTEAU
Château de la Nerthe füllte 1785, eine Premiere, seinen Wein erstmals auf dem Weingut ab
FRANKREICH Erst seit 1791 gehört Châteauneuf­-du­-Pape zu Frankreich, zuvor war das Territorium der Erzbischhöfe von Avignon unabhängig
REBLAUS Wegen der Reb­laus­-Plage verschwindet nach 1865 die gesamte Rebfläche von seinerzeit 600 Hektaren. 1878 be­ginnt die Rekultivierung, 1913 stehen 860 Hektaren wieder unter Reben,
1939 sind es bereits 1300, heute 3160 Hektaren

BEAUCASTEL

BRUNIER

CLOS DU CAILLOU

GUIGAL

MARCOUX

PÉGAU

PERRIN

RAYAS

SAINT-PRÉFERT

USSEGLIO

DER ANDERE CHÂTEAUNEUF

IM NAMEN DER SCHNEPFE / DOMAINE DE LA MORDORÉE