Die Leidenschaft für Wein war schon lange da, die Verbundenheit mit dem Tessin auch. Als Schädler dort die Gleichgesinnte Verena Zollinger bei der Weinlese kennenlernte, lag die Entscheidung, eigenen Wein zu keltern, nah. Natürlich sollte es Merlot sein, und zum Glück kam der Winzer Ralph Theiler ins Spiel, der den Quereinsteigern 600 Stöcke in der Lage Bosco Luganese im Malcantone zur Verfügung stellte. Später wurde das Projekt um die Lage Madonna degli Angeli in Giubiasco ergänzt, aus dem Jahrgang 2013 gab es sogar zwei verschiedene Rotweine, während im schwierigen Herbst 2014 – Kirschessigfliege und Mehltau machten den Neuwinzern zu schaffen – Trauben aus drei Lagen zusammen verarbeitet wurden. Ab 2015 konzentriert sich Weinstoff auf den Weisswein und den Rotwein Madonna degli Angeli.

Madonna degli Angeli: weisser und roter Weinstoff von Verena Zollinger und Ralph Schädler.


Während der Bianco di Merlot, dessen Merlot-Anteil stets um kleine Mengen Chardonnay und Riesling-Silvaner ergänzt wird, vier Monate in neuen Barriques lagert, darf der Rotwein etwa 14 Monate in kleinen Fässern reifen – allerdings wurde der Anteil an neuem Holz seit den Anfängen reduziert. Man merkt es den Weinen an. Noten von Rauch oder Tabak und manchmal ein Hauch röstiger Würze sind zwar zu spüren, aber Substanz ist da. Schädler und Zollinger erhalten so viel wie möglich von ihr, indem sie den Rotwein unfiltriert und ungeschönt abfüllen. Und sie arbeiten, passend zum 10-Jahres-Jubiläum, an einem weiteren Wein. Wieder Merlot, klar, allerdings mit einem Teil angetrockneter Trauben. 18 Monate Ausbau im neuen Fass sind geplant, anschliessend soll sich eine sechsmonatige Flaschenreife anschliessen. Die Spezialcuvée wird leider noch eine Weile auf sich warten lassen: Erst 2024 dürfte der neue Luxus-Weinstoff in streng limitierter Menge auf den Markt kommen.

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