Dass es den Franciacorta, wie wir ihn heute kennen, überhaupt gibt, hat die Weinwelt der Intuition von Franco Ziliani, einem Önologen, und Guido Berlucchi, einem Winzer mit kleinem Weingarten, zu verdanken. Zwei neugierigen Zeitgenossen, die einst auf einer Weinreise durch Frankreich begeisternde Bordeaux und Burgunder tranken, vor allem aber von der Champagne beeindruckt waren. Sie beschlossen, gemeinsam etwas Ähnliches daheim in der Franciacorta herzustellen.
Mittlerweile gilt die Erfindung des Franciacorta als einzigartige Erfolgsgeschichte. Mitte der 1970er Jahre begannen immer mehr Wein- güter, einen Teil ihrer Trauben zu versekten, die Produktion lag damals bei jährlich 150 000 bis 200 000 Flaschen. In den 1980er Jahren entstand eine Vielzahl neuer Betriebe, weil Berlucchis «Bollicine»-Erfolg nicht unbemerkt blieb. Es tauchten Industrielle auf, die Güter kauften, in Kellereien investierten und Rebberge anlegten. 1995, im Jahr der DOCG-Einführung, kamen bereits 3 Millionen Flaschen Franciacorta in den Verkauf, 4 Millionen waren es fünf Jahre später (von 64 Kellereien). Im Jahr 2011 stieg die Zahl auf 11 Millionen Flaschen Franciacorta von 110 Betrieben.
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