Paolo De Marchi setzt bei seinen klassischen Toskanern auf Sangiovese und Canaiolo. «In meinem Chianti Classico gibt es 15 Prozent Canaiolo, eine Sorte, die heute in der Regel nur noch selten verwendet wird.» Für De Marchi bringt Canaiolo dem Wein Aroma und Feinheit. Er sucht in all seinen Weinen nicht das Maximum an Kraft und Konzentration, sondern Eleganz, Komplexität und Gleichgewicht. «Wer versucht, Sangiovese so stark als möglich zu extrahieren, läuft Gefahr, einen rustikalen Wein zu erhalten.» Vom beim Chianti Classico vielverwendeten Merlot hält er nichts: «Die Sorte reift hier zu früh. Nur eine späte Ernte führt zu Finesse», ist er überzeugt. Der gebürtige Piemonteser stieg 1976 in den elterlichen Betrieb ein, nachdem er unter anderem in Geisenheim und Montpellier studiert hatte. Isole e Olena produziert heute auf 50 Hektaren mit ausschliesslich eigenen Trauben jährlich rund 200 000 Flaschen, verteilt auf sechs Etiketten. Der bekannteste Wein ist der Cepparello, eine Selektion der besten Sangiovese-Trauben. Erster Jahrgang: 1980. Ein Aushängeschild der Super Tuscans. Cepparello da Prato oder Ser Ciappelletto ist eine Figur aus dem Decamerone von Giovanni Boccaccio. Franco Citti verköperte sie im Film «Il Decameron» (1971) von Pier Paolo Pasolini.

WEINE ISOLE E OLENA