Géraldine Laval erwarb vor zehn Jahren ein paar Parzellen Weinberge in Pégairolles-de-l’Escalette. Sechs Hektaren sind es heute, die mit Grenache noir, Syrah, Carignan, Cinsault und Terret für die Rotweine sowie Roussanne, Terret bourret und Chenin blanc für die Weissweine bestockt sind. Lebenspartner Olivier Jeantet: «Géraldine hat mit Clos Maïa ihre eigene Domaine. Wir arbeiten zusammen, gleichzeitig jeder für sich.» Laval, die ihr Studium mit einem DNO (Diplôme National d’Œnologe) abgeschlossen hat, lernte Olivier Jeantet während eines Praktikums im Larzac kennen, das war im Sommer 2008. Ein paar Monate später gründete sie Clos Maïa. «Uns ist damals nicht in den Sinn gekommen, dass wir eine einzige Domaine zusammen haben könnten.»
Olivier Jeantet hat die Liebe zum Wein im Blut, seine Urgrosseltern waren bereits Winzer in Algerien. In der Jugend widmete er sich vor allem dem Autorennsport, als Rallye-Fahrer. Winzer zu werden, blieb hingegen immer sein Lebenstraum. Mit 27 Jahren machte er sich daran, diesen zu verwirklichen. «On croit toujours que l’herbe est plus verte ailleurs», zitiert er ein französisches Sprichwort, «wir denken immer, dass das Gras anderswo grüner ist.» Jeantet suchte überall im Languedoc nach einer kühlen, hohen Lage. Nach gut einem Jahr wurde er an jenem Ort fündig, an dem er die ersten Jahre seines Lebens verbracht hatte. 20 Jahre ist das her, seit 1999 bewirtschaftet er seine Mas Haut-Buis auf den Terrasses du Larzac, das heisst auf 650 Metern. Ihm gehören 12 Parzellen, verteilt auf 14 Hektaren, mit Rebstöcken, die teils 70 Jahre und älter sind. Grenache dominiert zusammen mit Carignan, gefolgt von Syrah. Roussanne und Chardonnay sind die Hauptsorten beim Weisswein. Die jährliche Produktion liegt bei etwas über 50 000 Flaschen.
Es stellt sich die Frage, in welchen Punkten sich die beiden Weingüter Clos Maïa und Mas Haut-Buis ergänzen, unterscheiden? Olivier Jeantet, der 12 Jahre älter als Géraldine Laval ist, verfügt über mehr Erfahrung, was Weinberge und Rebsorten anbelangt, etwas, das über die Jahre zu erlangen ist. Seine Partnerin hat diverse Weindiplome, ist mehr die Wissenschaftlerin, setzt bei der Arbeit sehr auf Präzision. Bewundert gleichzeitig sein Gespür, das Richtige zur richtigen Zeit zu tun.
Die Terroirs der Weingüter mögen sehr ähnlich, die Kellereien im gleichen Dorf sein, doch die Ergebnisse, die Weine, sind am Ende recht unterschiedlich. Was nicht heisst, dass sich das Winzerpaar nicht einig wäre, welche Weine sie lieben, welche Weine sie wirklich gut finden.
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