Jean-Baptiste Lécaillon, Chef de Cave von Roederer, kennt die Geheimnisse des stillen Champagnerweines. (Foto: Luc Manago)

Jean­-Baptiste Lécaillon, Chef de Cave von Roederer, kennt die Geheimnisse des stillen Champagnerweines. Er habe im Keller mal eine Flasche 1961er gefunden und ohne grosse Hoffnungen geöffnet. Doch die Sache war spannender als erwartet. «Absolut fabelhaft, mit unglaub­licher Frische.» Camille Olry­-Roederer hätte es gefreut. Die grosse Dame des 1776 gegründeten Champagner­hauses hat sich nachweislich ebenfalls am stillen Wein er­ freut – jenem, der in der Champagne immer mal wieder ohne zweite Gärung erzeugt wird. In jedem Jahr aller­dings war Derartiges nicht denkbar, weder in den Sech­zigern noch in den Dreissigern, als Olry-Roederer das Familienbusiness übernahm. «Früher gab es nicht die Möglichkeit, regelmässig einen Coteaux champenois zu machen», seufzt Lécaillon, «das passierte eher zufällig.» Heute sei das anders, man ernte die Tauben in der Cham­pagne problemlos reif. Klimawandel eben. Was lag also näher, als die Sache mit dem Stillwein erneut anzugehen. Mit Ansprüchen!

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