– Herzliche Gratulation, Marchese Frescobaldi, zum Erwerb von Castello San Donato in Perano.
Damit schreiben Sie ein neues Kapitel in der Geschichte Ihrer Familie.
LAMBERTO FRESCOBALDI: Ja, wohlüberlegt, erlitten, geliebt… den Betrieb kannten wir schon. Seit 2014 hatten wir ihn in Pacht und kelterten ein paar schöne Ernten. Im September 2017 konnten wir ihn dann auch erwerben.

– Weshalb fiel die Wahl ausgerechnet auf dieses Gut im Chianti Classico?
Die Ausrichtung der Rebberge, die Bodenbeschaffenheit, die Höhenlage, all das ermöglicht die Erzeugung hoch­ eleganter, aromatischer Weine.

– Wie kommt es, dass es 700 Jahre dauerte, bis sich Ihre Familie entschloss, nun doch auch im Chianti Classico ein Weingut zu kaufen?
Wir sind reflektierende Menschen … (lacht). Nein, im Ernst, unsere Geschichte begann in einer anderen Ecke der Tos­ kana. Mein Vater Vittorio versuchte in den 1960er Jahren ein Gut zu kaufen, aber das, was ihm gefallen hätte, fand er nicht. In den 70er Jahren ergab sich eine Möglichkeit in Montalcino, und darauf konzentrierten wir uns vorerst. Um die Jahrtausendwende waren die Preise im Chianti Classico einfach zu hoch. Und dann gab es eine Zeit, da drängten die Banken zum Kauf, denn «morgen wird es teurer sein», hiess es. Doch man muss auch bedenken: im Chianti Classico wird eine beträchtliche Anzahl Flaschen produziert, und vieles kommt in einer mittleren Preis­klasse in den Verkauf. Kurzum: eine Investition muss sich auch auszahlen. Ein ökonomisch gesunder Betrieb ist Voraussetzung für guten Wein, denn sonst besteht die Gefahr, dass man beginnt, hier oder dort Abstriche zu machen. Wenn Geld fehlt, werden die Weine schlechter.

– Sie sagen, dass es in Italien, dass es in der Toskana zu viel Sangiovese gibt.
Ja, das stimmt.

 

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