1 Wie muss man sich Ihren privaten Weinkeller vorstellen?
Klein. Mit rund 200 bis 250 Flaschen gemischter Herkunft. Vorwiegend Frankreich, Schweiz, Deutschland und Italien.
2 Wo kaufen Sie für sich persönlich Wein ein?
Die Quellen sind unterschiedlich. Vorwiegend im Fachhandel und bei Winzern. Manche Weine auch im Detailhandel, meist Einzelflaschen zum Probieren, schliesslich muss ich à jour sein, was auf dem Markt erhältlich ist, wo die Trends liegen. Wenn, dann jedoch vor allem Bordeaux Cru Classés, die sind bei manchen Grossverteilern zu sehr attraktiven Preisen erhältlich.
3 Haben Sie gewisse Wein-Vorlieben?
Ja, definitiv französische Weine. Nebbiolo und Sangiovese gehören aber auch zu meinen Lieblingen. Letzteres liegt an meiner familiären Herkunft, die Liebe zum französischen Wein wurde bei meinem letzten Arbeitgeber entfacht. Auf Augenhöhe mit Frankreichs und Italiens Weinen liegen inzwischen auch jene aus der Schweiz.
4 Welche Weine lassen Sie gerne links liegen?
Weine aus Apulien. Für mich persönlich sind sie ungeniessbar. Wenn mich jemand mit einem ursprünglichen, charaktervollen Primitivo umstimmen will – jederzeit!
5 Welche Flasche Wein hat Sie im Jahr 2020 besonders berührt?
Der Pinot noir Jaspis 2016 von Hanspeter Ziereisen aus dem Markgräflerland.
6 Welches Weingebiet hat ursprünglich Ihre Liebe zum Wein geweckt?
Das Piemont, eine Flasche Bricco dell’Uccellone 1988. Ich war 17 und durfte ihn kosten, eine Offenbarung. So ganz anders als der Chianti aus den Fiaschi-Flaschen oder der St. Magdalener, die früher bei uns immer auf den Tisch kamen. Viele Jahre später bin ich dann hoffnungslos dem Bordeaux verfallen.
7 Gibt es im Restaurant eine Schmerzgrenze, was den Preis einer Flasche Wein betrifft?
150 Franken. Für eine Rarität habe ich allerdings zusammen mit Freunden auch schon mehr ausgegeben, un petit coup de folie sozusagen …
8 Was ist Ihr bestes Smalltalk-Thema in Sachen Wein?
Lieblingsweine und Lieblingsweingebiete.
9 Tragen Sie eine Uhr?
Ja. Eine Uhr ist ein Schmuckstück für mich.
10 Mit welchem Menschen würde Sie gerne in aller Ruhe einmal ein Glas Wein trinken?
Mit der Winzerin Elisabetta Foradori aus dem Trentino. Bestimmt kann man mit ihr auch sehr schön über das Leben philosophieren.
11 Verwenden Sie privat verschiedene Gläser? Je nach Wein?
Ja, von Zalto und das Gabriel-Glas. Ich bin kein Fan von zu vielen Gläsern.
12 Haben Sie einen Hauswein?
Nein. Ich trinke nicht gerne immer den gleichen Wein, sondern wähle den Wein nach Stimmung und nach Essen aus.
13 Rauchen Sie?
Nein.
14 Sind Sie musikalisch? Gehören für Sie Musik und Wein zusammen? Gibt es zwischen Gehör- und Geschmackssinn eine Verbindung, eine Beziehung
Nein, ich bin nicht musikalisch. Gehör- und Geschmackssinn haben sicher eine Verbindung, alles ist miteinander verbunden. Wein und Musik stimulieren definitiv die Sinne.
15 Welche Webseiten mit Bezug zum Wein, welche Blogs lesen Sie?
Es gibt viele Internetseiten, die ich aufgrund meiner Arbeit durch stöbere, ständig auf der Suche nach Infos, Weinbewertungen. Oft bin ich auf www.vitisphere.com, www.robertparker.com oder www.vinum.ch unterwegs. Seit Corona höre und schaue ich mir auch sehr viele Webinars oder Videoblogs mit Winzergesprächen in den sozialen Medien an.
16 Sind Sie eher ein Sammler-Typ?
Nein, gar nicht.
17 Verbringen Sie Ferien am liebsten in Weingebieten?
Definitiv. Genuss ist ein sehr wichtiges Element für gute Erholung.
18 Welche Schweizer Weinregion ist Ihnen die liebste?
Das Lavaux! Weil die Landschaft einfach atemberaubend ist, der Mix aus Weinbergen, See und Bergen ist einmalig. Die Weine schmecken auch, was will man mehr?
19 Legen Sie zwischendurch Weinpausen ein, trinken gar keinen Schluck Wein?
Ja, das ist mir wichtig. Wenn ich nicht beruflich unterwegs oder eingeladen bin, dann sind es unter der Woche ein paar Tage ohne Wein. Man schätzt ihn anschliessend auch mehr.
20 Mit welcher Flasche Wein kann man Ihnen zum Jahreswechsel eine besondere Freude machen?
Vintage-Champagner.
www.creavitis.com
www.weinakademiker.com
www.miriamgrischott.com
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