Wohl erfüllte Otto Rohner all diese Anforderungen, doch der alte Hermann überlegte es sich schliesslich doch anders. Welche Enttäuschung! So entschloss sich der Abgewiesene, auf dem zweiten Bildungsweg die Matura nachzuholen und danach ein Geographiestudium in Angriff zu nehmen. Dies brachte ihn als Forschenden bis in die Antarktis. Doch der Wein liess Rohner nicht los. 1990 konnte er in Maienfeld eine Parzelle aus dem Familienerbe mit Pinot bepflanzen, eine Erweiterung scheiterte jedoch an den Bodenpreisen. So schaute sich Otto Rohner im St. Galler Rheintal um und wurde in Sax fündig. Für vier Franken pro Quadratmeter konnte er Landwirtschaftsland erwerben und ein Haus dazu. Erst weideten Schafe auf den Parzellen, bis eine Delegation aus Bern grünes Licht für die Erstellung von Rebanlagen gab. Das war 1997. Als Erstes pflanzte Rohner Seyval blanc, später Maréchal Foch, beides sogenannt pilzwiderstandsfähige Sorten, dann auch die Westschweizer Neuzüchtung Gamaret. 2002 kaufte er eine Parzelle in Wartau und 2004 kamen in Sevelen und beim Schloss Werdenberg Pachten dazu. Heute bewirtschaftet Otto Rohner zusammen mit seiner Frau Küngolt Bietenhard 3 Hektaren Reben, seit bald zehn Jahren biodynamisch; die Weine sind entsprechend durch Demeter zertifiziert. Im vergangenen Herbst kelterte Otto Rohner auch erstmals einen Orange- und einen Amphorenwein. Es läuft was in Sax.

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