Seit der Aufhebung des schweizerischen Bierkartells im Jahr 1992 startet Appenzeller Bier richtig durch. Äusserst erfolgreich werden diverse Spezialbiere entwickelt, Trends wie Regionalität und bio frühzeitig erkannt, wird Klimaschutz ernst genommen, einheimische Gerste gefördert und ganz allgemein zu den wertvollen Ressourcen Sorge getragen.

Es wundert deshalb nicht, dass Locher auch bei der Schweizer Whiskyproduktion die Nase vorne hat. Er war bei den Ersten, die nach Aufhebung des Brennverbotes entschlossen und hochprofessionell einen eigenständigen Appenzeller Whisky entwickelten. Schon im Jahr 2002 kommt der erste Appenzeller Whisky auf den Markt und wird in den Folgejahren immer wieder an diversen nationalen und internationalen Verkostungen prämiert. Das Besondere am Säntis Malt ist der Ausbau in gebrauchten Bierfässern aus Eichenholz. Bei der Erstbefüllung geben diese noch teils
heftige Bieraromen ab. Um die gewünschte Komplexität zu erreichen, werden die Whiskys häufig zur Abrundung final noch in andere Fässer umgefüllt. Im Dachboden lagern unzählige einheimische Weinfässer sowie originale Sherry-, Port- und Bourbonfässer. Die Kunst des Blenders besteht darin, eine ausgewogene Aromatik zu erzeugen, die nicht von Bieraromen dominiert wird. Bei den verkosteten Proben ist das ausgezeichnet gelungen. Ein Hauch von Bier ist typisch für den Appenzeller Whisky, er zeigt sich manchmal in der Nase, im Gaumen oder auch erst als unverhofftes Supplement im Abgang.

Ausgebaut in alten Bierfässern: Edition Sigel, Snow White N° 5, Edition Dreifaltigkeit

 

Der Bergwirt Sepp Manser von der Meglisalp war begeistert vom Appenzeller Whisky und wollte unbedingt sein eigenes Fass auf der Hütte haben – kein Problem für die kundennahe Brennerei. Manser hatte damit so grossen Erfolg, dass er gemeinsam mit Karl Locher und dem Bergwirteverein Alpstein den Whiskytreck ins Leben rief.
In 25 Berggasthäusern und im Stammhaus der Brauerei Locher lagert je ein Whiskyfass mit ganz eigenständigem Inhalt. Diese Raritäten sind ausschliesslich im betreffenden Lokal erhältlich, Sammler können eine 10-cl-Flasche er- stehen, die von den Wirtsleuten eigenhändig unterschrieben wird. Bergwandern bekommt so einen erweiterten Sinn mit hohem Genussfaktor. Weitere Informationen und Tourenvorschläge für Wandervögel und Whiskyliebhaber gibts hier: www.whiskytrek.ch.

EDITION SIGEL
Säntis Malt
Appenzell
40 Vol.-%
70 cl
Ausbau in alten Bierfässern Dezentes, feinwürziges Whiskyaroma, Bier, Vanille, wohldosiertes Holz, sauber. Würziger Auftakt, Whisky, Bier, viel Druck, leichte Schärfe, aromatischer, voluminöser Abgang.
17/20

EDITION HIMMELBERG
Säntis Malt
Appenzell
43 Vol.-%
70 cl,
Ausbau 24 Monate in Bierfässern, anschliessend 24 Monate in verschiedenen Weinfässern
Üppige, reife Fruchtnoten, dezentes Holz mit feiner Würze. Saftig, sehr fruchtig, frisch im Gaumen, mittlere Dichte, aromatisch, harmonischer Abgang mit diskretem Holz-Bierfinale.
17/20

EDITION DREIFALTIGKEIT
Säntis Malt
Appenzell
52 Vol.-%
70 cl
Peated Malt
(Appenzeller Torf)
Ausbau in alten Bierfässern. Heftige Raucharomen, gut gewürzter Speck, kalter Russ, volle Frucht, sauber, erstaunlich frisch. Saftig im Antrunk, Russ und Asche, würzige Frucht, viel Druck, ölige Dichte, langes Finale mit Bestätigung aller Aromen.
18/20