Die Aussicht spielte gewiss eine Rolle Mitte der Neunziger, als die Familie Ratti in Monteverdi Marittimo, in der Nähe zu Bolgheri, Land erwarb. Weinbau war zunächst nicht geplant, aber die Eignung von Lage und Boden war nicht wegzudiskutieren. 2001 wurden Reben gesetzt: Cabernet Sauvignon und Cabernet franc, dazu Merlot, Petit Verdot und Malbec, auch ein wenig Sangiovese – alles mit einer Dichte von fast 7000 bis über 9000 Pflanzen pro Hektare. Fast im Verborgenen entwickelten sich die gekonnt vinifizierten Super Tuscans Indaco und Scipio – der eine ein Blend mit hohem Malbec-Anteil, der andere ein reinsortiger Cabernet franc – sowie die leichter zugänglichen Weine Noi 4 und Yantra zu Geheimtipps. Inhaber Ambrogio Cremona Ratti und die Önologin Elena Pozzolini leisteten ganze Arbeit – indem sie spontane Vergärung und mässigen Neuholzeinsatz zu Prinzipien erhoben. Trotz Alkohol, Frucht und Reife besitzen die 2015er bemerkenswerte Frische.

2015 INDACO
Sette Cieli
Mannaione
Je ein Drittel Malbec, Cabernet Sauvignon und Merlot
14 Monate in Barriques aus französischer Eiche gereift
Offene, warme, stimmige Frucht, Noten von schwar­zen Kirschen, Cassis, Brombeeren, reife Pflau­men, immer mehr Nelken, Zimt und Tabak, auch eine Spur Oliven. Im Mund voll, würzig, warme Frucht, kom­pakte, feste Art, Schmelz, deutlich spürbarer Alkohol, dagegenhaltend mürbe Tannine und eine über­raschende, animierende Säure, langer, würziger Nachhall, ein Hauch Kaffee.
18/20 trinken –2028

2015 SCIPIO
Sette Cieli
Mannaione
100 % Cabernet franc
24 Monate in Barriques aus französischer Eiche gereift

Offene Frucht, etwas kühler wirkend als der Indaco, Noten von schwarzen Kirschen, aber auch schwarze und rote Beeren, Tabak, leicht florale Noten, schwarze Schokolade, dazu immer mehr Gewürze. Im Mund warm und würzig, aber auch fest (etwas fester als der Indaco), mit Struk­tur, straffer, würziger Art, animierende Säure, lang, sehr stimmig, Potenzial.
18/20 2022–2029

www.settecieli.com

Erhältlich bei:
Baur au Lac Vins
www.bauraulacvins.ch