Ganz ohne jene straffe, fordernde Würze des Jahrgangs 2014, die man den Kunden bisweilen erklären musste. Bei der Präsentation des Jahrgangs 2015 in Lugano war die volle Frucht zu erschmecken, und die ausgereiften Gerbstoffe sorgten dafür, dass viele Rotweine schon zu diesem Zeitpunkt zugänglich wirkten, ohne es an Potenzial mangeln zu lassen.

Manche Spitzen waren freilich erst als Fassmuster zu entdecken – bei ihnen lässt sich allenfalls provisorisch einschätzen, was nach der Abfüllung zu schmecken sein wird. Klar ist auch, dass reife Fülle allein noch keinen grandiosen Merlot ergibt: Da und dort wirkten die Weine allzu weich und fruchtig, bei einigen wenigen Betrieben konnte der Rotwein-Charme nicht überdecken, dass die Substanz begrenzt ist. Erfreulich war wiederum die Erkenntnis, dass roter, in mehr oder weniger grossen Fässern und Tanks gereifter Merlot nicht alles ist. 2015, aber auch 2016 entstanden zwischen Bellinzona und Brissago beachtliche Weissweine mit attraktiver Säure und kraftvoller Würze. Sogar mit der Erzeugung eines oft belächelten Nebenprodukts machen die Tessiner ernst: Allmählich entwickelt sich die Region zu einem Dorado für erstklassigen Spumante.

BALLY & VON TEUFENSTEIN

BRIVIO VINI

CHIAPPINI

CHIERICATI VINI

FA’WINO

GARZOLI

GIALDI

HUBER VINI

KLAUSENER

KOPP VON DER CRONE VISINI

MONCUCCHETTO

AZIENDA MONDÒ

CANTINA MONTI

TRAPLETTI

VALSANGIACOMO VINI

ZÜNDEL