Am 17. Januar 2024 war es wieder so weit: der erste Schweizer Wein des Jahrgangs 2023 wurde offiziell vorgestellt, und dies ausgerechnet in Neuenburg, in einem Kanton, in dem man sich in vielen Bereichen Zeit lässt. Bizarr der Ort der Veranstaltung: das Autohaus Facchinetti an der Avenue des Portes-Rouges. Der durchaus angenehme Duft, wie er Garagen eigen ist, liegt in der Luft, 32 Degustationstische stehen neben potenten Zweirädern wie einer BMW R 18 Classic. Als Farbtupfer verteilt die grauhaarigen Herren der Confrérie La Compagnie des Vignolants in ihren gelb-rot-blauen Roben, mit Schlapphüten und dem Tastevin, der an einer Kette über dem Bauch baumelt. Für die Präsentation des Neuenburger Non filtré – immer am dritten Mittwoch im Januar – sind die historischen Räume zu klein geworden, denn im Verlauf des Nachmittags werden über 1000 – zahlende – Besucherinnen und Besucher eintrudeln. Das Wetter in Neuenburg ist so trüb, wie es der Wein sein sollte, der Blick über den See Richtung Berner Alpen bietet nicht mehr als ein «tableau gris».

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