Der Bordeaux-Jahrgang 2017 hat den Winzern viel abverlangt. Aber auch für den Konsumenten ist es kein einfacher Jahrgang. Ein einheitlicher Stil oder Charakter der Weine ist nicht zu erkennen. Nur schwerlich lässt sich 2017 mit anderen Bordeaux-Jahrgängen vergleichen (mit 2001, mit 2014?). Es kann weder von einem Merlot- noch Cabernet-Jahr gesprochen, ebenso wenig die Rive gauche oder die Rive droite favorisiert werden. Jedenfalls gibt es wunderbare Rotweine aus Pauillac, St-Julien oder St-Estèphe. Die Roten tendieren überhaupt eher zu rotbeeriger Frucht, weniger intensiv ausgeprägten Tannin-Strukturen und einem tendenziell frischeren, saftigeren Stil. Die weissen Trauben wurden unter sehr guten Bedingungen geerntet, ebenso jene für die edelsüssen Weine in Sauternes und Barsac (gute Botrytisausprägung). Andererseits gibt es keinen 2017er Fieuzal, auch keinen Grand Vin von Château Climens. Aber wussten Sie, dass der Oktober 2017 der sommerlichste und sonnigste im Bordelais seit 1974 war?
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