Andrea Franchetti, 1949 in New York geboren und in Rom in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen, galt als freier Geist, der als Lebemann nur wenig nicht ausprobierte. Des Trubels überdrüssig zog er sich in die Einsamkeit der Natur zurück, ins Val d’Orcia. Im Südosten der Toskana hatte er sich in den sanften Hügeln in ein Stück Land von 200 Hektaren mit einer halb zerfallenen Burg verliebt. Etwas später auch in die Idee, in dieser malerischen Umgebung mit Schafweiden und Getreidefeldern einen Wein von Weltrang zu erzeugen.
Bordeaux-Liebhaber Andrea Franchetti regelte die Finanzierung für die Restaurierung de s Anwesens schmerzlos mit dem Verkaufserlös von Bildern seines weltberühmten Onkels, des amerikanischen Künstlers Cy Twombly. Es folgten ein Weinbaustudium in Bordeaux, das Anlegen der ersten Weinberge mit Cabernet franc und Merlot im Jahr 1991. Seinen ersten Jahrgang Palazzi und Trinoro füllte Franchetti 1997 ab. Das farbenfrohe Etikett malte der Künstler Salvatore Mangione – die Originale hängen in der guten Stube des Weinguts.

Tricker’s und Trinoro, das passt. Wie die Schuhgrösse von Vater und Sohn Franchetti: 43. Nur sind die Fussstapfen riesig, die Andrea Franchetti seinem Sohn Benjamin hinterlassen hat. Was diesem sehr bewusst ist, schliesslich weiss er, dass niemand eigene Spuren hinterlässt, der in die Fussstapfen eines anderen tritt.

Grosse Fussstapfen, aber Schuhe, die passen: Benjamin Franchetti und ein Teil der väterlichen Sammlung von englischen Country Shoes und Country Boots – alle von Tricker’s in London. (Foto: Erwin Windmüller)
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