Das Herbstwetter sorgt dafür, dass sich die zahlreichen Gäste auf der Torkel-Terrasse ein bisschen wie im «Indian Summer» fühlen. Das farbenprächtige, schillernde Schauspiel der Weingärten ist selten schöner als jetzt in diesen Tagen, wenn die Blätter der Reben in der Sonne leuchten und mit jedem Tag noch gelber, noch goldener scheinen.

Um einen Neubau elegant verjüngt: der neue Alte Torkel. Mit genug Raum für Degustationen und Ausstellungen. Mit einer gemütlichen Weinwirtschaft und einladender Terrasse. (Foto: Gian Marco Castelberg)

Um einen Neubau elegant verjüngt: der neue Alte Torkel. Mit genug Raum für Degustationen und Ausstellungen. Mit einer gemütlichen Weinwirtschaft und einladender Terrasse.
(Foto: Gian Marco Castelberg)

Reichlich Sonne, reichlich Wein, reichlich gutes Essen. Seit 1998 ist die charmante, immer fröhliche Susanne Bucher Gastgeberin im Torkel. In der Küche steht mit Christian Kaiser ein weitherum bekannter Koch. (Foto: Gian Marco Castelberg)

Reichlich Sonne, reichlich Wein, reichlich gutes Essen. Seit 1998 ist die charmante, immer fröhliche Susanne Bucher Gastgeberin im Torkel. In der Küche steht mit Christian Kaiser ein weitherum bekannter Koch.
(Foto: Gian Marco Castelberg)

Dass der Alte Torkel eigentlich ein neuer Torkel ist, dürfte nur wenigen Besuchern aufgefallen sein. Doch der im Jahr 1968 vom Weinbauverein Herrschaft gekaufte und 1975 eröffnete Torkel wurde sanft renoviert und ist um einen Neubau elegant verjüngt worden. Feierliche Eröffnung des neuen Alten Torkels war diesen April.

Gastgeberin ist nach wie vor die charmante, immer fröhliche Susanne Bucher (seit 1998 hält sie dem Haus des Weins die Treue), in der Torkel-Küche steht mit Christian Kaiser ein weitherum bekannter Koch, der früher die Gäste im «Alpina» in Klosters glücklich machte. Drinnen, im rustikalen Teil des Torkels, in der geplästerten Wirtschaft, steht ein hölzernes Ungetüm, eine historische Baumpresse, ein Torkelbaum aus dem Jahr 1722, acht Meter lang (gestiftet vom 2014 verstorbenen Churer Hotelier und Weinfreund Milo Pfister). Dazugekommen ist eine drei Meter hohe Weinwand, dezent beleuchtet, von hinten subtil gekühlt, mit Platz für über 1000 Flaschen einheimischer Winzer.

Die gepflästerte Weinwirtschaft. Rechts eine historische Baumpresse aus dem Jahr 1722. Dahinter eine drei Meter hohe Weinwand, von hinten subtil gekühlt,  mit Platz für über 1000 Flaschen. (Foto: Gian Marco Castelberg)

Die gepflästerte Weinwirtschaft. Rechts eine historische Baumpresse aus dem Jahr 1722. Dahinter eine drei Meter hohe Weinwand, von hinten subtil gekühlt, mit Platz für über 1000 Flaschen.
(Foto: Gian Marco Castelberg)

Bereits 2008 hatte das zuständige Amt die unmittelbare Nachbarschaft von Küche und Toilettenanlagen im Torkel bemängelt, und 2011 hatte der Bündner Lebensmittelinspektor dann ultimativ bauliche Anpassungen gefordert. Winzerin Francisca Obrecht, Präsidentin des inzwischen zu «graubündenWEIN» umbenannten Weinbauvereins, erinnert sich: «Wir hatten das Messer am Hals und mussten handeln.» Zur Erweiterung des Alten Torkels machten sich gemeinsam der Bündner Heimatschutz, das Amt für Raumplanung und Entwicklung (ARE), die Denkmalpflege und der einheimische Chefredaktor der Architektur-Zeitschrift «Hochparterre», Köbi Gantenbein (ja, das ist der Bruder von Winzer Daniel Gantenbein) die geforderten Gedanken. Vier Architekturbüros nahmen an einem ausgeschriebenen Wettbewerb teil, den das für seinen sorgfältigen Umgang mit bestehender Bausubstanz bekannte Churer Architekturbüro von Pablo Horváth für sich entschied. Der feine Anbau (gestockter Sichtbeton) mit kleinen Fensteröffnungen lehnt sich in Form und Konstruktion an den Alten Torkel. Architekt Pablo Horváth: «Für mich war von Anfang an klar, dass die Erweiterung nicht ein Kontrast oder eine Inszenierung sein kann und darf, sondern ein pragmatisches Weiterbauen und Verschmelzen. Dieses Weiterbauen an der alten, bestehenden Architektur wirkt deshalb nicht unzeitgemäss, sondern vielmehr zeitlos.»

Die Baukosten beliefen sich auf 2,3 Millionen Franken, gut 320000 Franken wurde alleine für den Bau einer neuen Küche im Erdgeschoss des Erweiterungsbaus benötigt. Eine Etage darüber befindet sich das neue Schmuckstück des Hauses. Ein Raum wie ein abstrahiertes Weinfass, ganz in Eiche gehalten, für Degustationen und Ausstellungen ( hinter Schränken verbergen sich sieben Themenfenster, die das Bündner Kulturgut Wein zum Thema haben).

Werfen wir noch einen Blick in die Speisekarte der Torkel-Küche. Neben urchigen Spezialitäten ( Schwartenmagen!, Alpkäse aus St. Antönien) und hausgemachter Gerstensuppe werden warmes Siedfleisch, Kalbsrücken ( Holzen-Fleisch), Wienerschnitzel mit lauwarmem Kartoffelsalat und Winzerspätzli serviert. Dazu greift man sich aus der neun Meter langen Weinwand beispielsweise einen Pinot von Fromm (Schöpfi) oder Donatsch (Passion).

Alter Torkel
7307 Jenins
Fon 081 302 36 75
www.torkel.ch

WEINE WEINGUT ANDREA DAVAZ

WEINE MARTHA UND DANIEL GANTENBEIN

WEINE WEINGUT HERMANN

WEINE MÖHR-NIGGLI

WEINE WEINGUT ZUR SONNE

WEINE SPRECHER VON BERNEGG

WEINE WEINGUT MARTIN DONATSCH

WEINE GEORG FROMM

WEINE SCADENAGUT

WEINE WEINGUT TREIB

WEINE GRENDELMEIER