20/20 AUSONE
Pauline Vauthier, technische Direktorin auf dem Weingut von 7,3 Hektaren, bezeichnet den 2016er Ausone, der hälftig aus Cabernet franc und hälftig aus Merlot besteht, als «very Bordeaux».

Die Ausnahmeweine von Château Ausone gehören zu den arriviertesten Gewächsen im Saint-Emilion. Neben der Qualität seiner Weine ist Château Ausone für den in Felsen gehauenen, domartigen Weinkeller bekannt.

2016 ist ein Jahr, das hohe Qualitäten gebracht hat, meint Pauline Vauthier von Château Ausone, aber auch grössere Mengen. Das ist durchaus kein Widerspruch. Wobei Vergleiche mit früheren Jahren immer ein bisschen schwierig sind, weil ein wesentlich höheres Qualitätsdenken sich durchgesetzt und zu tieferen Erträgen geführt hat. Gleichzeitig verringerte sich die gesamte Rebfläche im Bordelais über die vergangenen zehn Jahre um 10 Prozent. Die Ertragsmenge beim Bordeaux-Jahrgang 2016, so lauten die Schätzungen, liegt um 20 Prozent über jener des Vorjahres. Ein kräftiges Plus also.

20/20 L’Évangile
Seit 1990 befindet sich Château L’Evangile in Besitz der Domaines Barons de Rothschild (Lafite Rothschild). Als einzigartig und absolut unwiderstehlich bezeichnet Baron Eric de Rothschild das Evangile-Terroir: «Sehr anders als das Médoc, aber absolut herausragend.» Der 2016er l’Evangile besteht zu 92 Prozent aus Merlot.
(Foto: Roux Olivier/Sagaproto.com AtamyStock Foto)

Ein Plus zeichnet sich teils auch bei den En-Primeur-Preisen ab. Was haben wir in den bislang veröffentlichten Subskriptionslisten von Schweizer Weinanbietern gesehen? Von der in dieser Ausgabe im Mittelpunkt stehenden Rive Droite den Château Faugères 2016 von Vignobles Denz für Fr. 42.60 und die Flasche Angélus 2016 für Fr. 408.– (bei Riegger in Birrhard). Den Château La Pointe 2016 (Fr. 41.–), den Château Grand-Mayne 2016 (Fr. 42.10) oder den Château Gazin 2016 (Fr. 83.50) bei Gazzar in Ecublens. Bei Mövenpick waren bei Redaktionsschluss 48 Primeur-Angebote gelistet. Darunter der 18-Punkte-Wein Château de Pressac aus Saint-Emilion (Fr. 29.90) oder der 19-Punkte-Wein Château Lafleur aus Pomerol (Fr. 970.–). Bei Mondovino, dem grössten Schweizer Weinhändler, könnte man den mit der Höchstnote bedachten Château Montrose 2016 aus der Appellation Saint-Estèphe subskribieren (20/20, Fr. 155.– die Flasche). Am umfangreichsten scheint uns momentan das Angebot von Gerstl zu sein. Gesehen haben wir dort den Château Fombrauge 2016 von Bernard Magrez (18/20, Fr. 25.50).

Soll man überhaupt en primeur vom 2016er kaufen? Spezielle Flaschengrössen, denken wir, sicher, ebenso den Wein von seinen liebsten Châteaus. Wer Bordeaux als Investition sieht – und die en primeur gekauften Weine sind so etwas wie eine Wette auf die Zukunft –, wird sich an die höchstbewerteten Weine halten. Wem Bordeaux-Weine vor allem Genuss bedeuten, wird trotz Subskriptions-Hype kein fiebriges Herzklopfen bekommen, sondern sich eher zurückhalten und ganz entspannt nach Flaschen älterer Jahrgänge Ausschau halten, die bei Weinhändlern zu attraktiven Preisen noch reichlich vorhanden sind.

RIVE GAUCHE

WEINE SAINT-EMILION

CHÂTEAU FOMBRAUGE

LUSSAC-SAINT-ÉMILION

MONTAGNE-SAINT-ÉMILION

PUISSEGUIN-SAINT-ÉMILION

CASTILLON CÔTE DE BORDEAUX

POMEROL

BEAUREGARD

PÉBY FAUGÈRES

LALANDE DE POMEROL

FRONSAC

CÔTE DE BOURG

CÔTE DE FRANCS

PREMIÈRES CÔTES-DE-BLAYE

BORDEAUX BORDEAUX SUPÉRIEUR

PREMIÈRES CÔTES-DE-BORDEAUX