Beim Elsass fallen jedem Besucher in der Erinnerung andere Dinge ein. Die hübschen Dörfer und Städtchen mit ihren Fachwerkhäusern. La Petite Venise, dieser kleine, pittoreske Stadtteil von Colmar. Strassburg mit seinem Münster und den europäischen Einrichtungen. Die Route des vins mit Winzerdörfern wie Ribeauvillé und Riquewihr. Die Sauerkrautverliebte «cuisine à l’alsacienne». Frittierter Karpfen. Flammekueche. Fleischnacka. Kougelhopf. Die legendäre «Auberge de l’Ill» in Illhaeusern, über der seit 51 Jahren ununterbrochen drei Michelin-Sterne leuchten. Das Luxusgüterunternehmen Lalique. Die Cité de l’Automobile mit der Collection Schlumpf in Mulhouse. Der wunderbare Künstler Tomi Ungerer. Unser jüngster Besuch galt Colmar. Dort organisiert alle zwei Jahre der Elsässer Weinverband CIVA (Conseil interprofessionnel des vins d’Alsace) die «Millésimes Alsace».
Wie jetzt im Juni, als 107 elsässiche Weingüter ihre jüngsten Abfüllungen und besten Jahrgänge zeigten – Riesling, Gewürztraminer, Pinot blanc, Pinot gris, Muscat, Crémant und Pinot noir. Belgien ist das wichtigste Abnehmerland für elsässische Weine. Letztes Jahr führte die Schweiz 1,2 Millionen Flaschen Elsässer Wein ein, was einem Plus von 3 Prozent entspricht.
Zellenberg, ein ungewöhnliches Winzerdorf mit 341 Einwohnern und einem Sterne-Restaurant («Maximilien») auf einem 285 Meter hohen Hügel mitten in den Weinbergen.
An der «Millésimes Alsace 2018» degustierten wir die Weine vieler entdeckenswerter Winzerinnen und Winzer, freuten uns aber auch über die konstante Qualität jener Weingüter, die wir seit Jahren kennen und regelmässig besuchen. Bei einer Gewürztraminer-Vertikale von Grands Crus aus 30 Jahren lernten wir zudem das Potenzial dieser Traubensorte kennen. Gewürztraminer ist mit einem 20-Prozent-Anteil mit Riesling und Pinot blanc die wichtigste Weissweinsorte im Elsass.
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