Diederik Michel ist einer der neuen, ambitionierten Winzer am Zürichsee, setzt Ideen um und gibt sogar dem seltenen roten Räuschling eine Chance. Alle Weine besitzen eine nicht selbstver-ständliche Frische.

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Zusammen mit seiner Frau Patricia erzeugt Diederik Michel klare, elegante Zürichsee-Weine. Als neue Pächter der Welti-Rebberge in Küsnacht.

 

Vor etwas mehr als eineinhalb Jahren übernahm Diederik Michel den Küsnachter Rebberg der Familie Welti in Pacht, im vorletzten Mai wurde das Weingut Diederik gegründet. Die Sache sprach sich herum, auch weil neue Weingüter am Zürichsee ungefähr so häufig zu beobachten sind wie Zürcher Sommer ohne Grossbaustellen. Auch der Name lässt aufhorchen, er erklärt sich mit den niederländischen Wurzeln Diederik Michels, der sein Können erstklassigen Aus- und Weiterbildungsstationen verdankt. Michel war in der Mühle Stäfa, lernte auf Château Pibarnon im Bandol aber auch mit dem Mourvèdre umzugehen; von De Bortoli (Australien) bis Zweifel (Höngg) reicht sein Horizont. Als die Gelegenheit da war, griff er in Küsnacht zu, ohne an Revolution zu denken. Veränderungen sind gleichwohl zu bemerken: Bei der Bodenbearbeitung wurden andere Wege eingeschlagen, Malbec und Merlot neu gepflanzt. Zusammen mit seiner Frau Patricia erzeugt Michel klare, elegante Weine, der Rosé und der Riesling-Silvaner, wichtiger Bestandteil der «Cuvée blanche», machen keinen Säureabbau durch. Und für den Roten Räuschling interessiert sich Michel ebenfalls. Gerade mal vier Stöcke habe es bei seinem Vorgänger gegeben. «Das Rebholz habe ich gesammelt und veredeln lassen.» Jetzt stehen 100 Jungpflanzen der raren Spielart in den Weinbergen. Reinsortig wird es ihn aller Voraussicht nach nicht geben, eher dürfte die Ernte dereinst den normalen Räuschling mit zusätzlicher Würze verfeinern. «Es geht mir darum, dass die Sorte erhalten bleibt.»

www.diederik.ch

WEINE DIEDERIK