Das deutsch-amerikanische Ehepaar Schmelzer hatte einen Ort für den Ruhestand gesucht und ein Projekt, das sie mit ihren Kindern zusammenführt. Michael lebte damals in Australien, wo er ein Önologiestudium abgeschlossen hatte, Tochter Jennifer arbeitete in New York in einer grossen Beratungsfirma und sehnte sich danach, «etwas Eigenes von A bis Z zu realisieren». Man prüfte Angebote in Australien, in Bordeaux und Südfrankreich, im Piemont und in der Toskana. Der Entscheid fiel schliesslich auf Monte Bernardi im Gebiet des Chianti Classico.
Zehn Hektaren sind mit Reben bestockt, vier Fünftel davon mit Sangiovese, der Rest verteilt sich auf Canaiolo, Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet franc und Petit Verdot. Die Böden sind ausgesprochen steinig, je nach Lage dominiert Schiefer (Galestro), Sandstein (Arenaria-Calcare-Pietraforte) oder Kalkstein (Alberese). Die Weinberge in Südlage liegen auf 350 Höhenmetern, sie befinden sich in unmittelbarer Nähe des Flusses Pesa und sind von Wäldern umgeben, alles Faktoren, die zum besonderen Makroklima von Monte Bernardi beitragen. Der Anbau erfolgt nach biodynamischen Prinzipien, die Weine sind biozertifiziert. Vor der Vergärung mit den safteigenen Hefen wird die Maische während 3 bis 5 Tagen mazeriert. Danach wird die Temperatur auf maximal 30 Grad Celsius angehoben. Je nach Weintyp werden die Trauben nach 20 bis 30 Tagen abgepresst und in unterschiedlich grossen Eichenfässern ausgebaut. Die Weine werden unfiltriert und ohne Schönung abgefüllt. Schwefel wird minimal eingesetzt.
Den Wein «Retromarcia» verstehen Michael und Jennifer Schmelzer als Rückkehr zu einem typischen, ausdrucksstarken Wein aus dem historischen Anbaugebiet des Chianti Classico, eine Rückkehr zur natürlichen Eleganz und zum Charme der Sorte Sangiovese. Für den Retromarcia werden die Trauben ausschliesslich jüngerer Reben verwendet, für die Chianti Classico Riserva die Trauben der 40-jährigen Stöcke.
WEINE MONTE BERNARDI
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